Dienstag, 28. Januar 2014

Bericht eines Reisenden I

Mit einem Donnerschlag aus dem Winterschlaf erwacht,
wende ich mich wieder Euch, meinen treuen Lesern zu, sofern ich nicht schon vollkommen in Vergessenheit geraten bin.

In der Tat bin hier die letzten Monate inaktiv gewesen. "Keine Zeit" wäre eine faule Ausrede, jedoch muss ich sagen, dass sich in meinem Kopf viele andere Sachen gestapelt haben, deren Priorität ich vor das beständige veröffentlichen meiner Beiträge gestellt habe.

Vielleicht ein Fehler. Die Leserzahlen werden dies zeigen...

Also gleich zum Wesentlichen, oder wie man so schön sagt: "Die Schnaps wird vom schwätzen auch nicht kälter."

Gut, also ganz im Sinne des großen, königsberger Kosmopoliten habe ich meinen Rucksack gepackt und bin mit meinen Arbeitskolleginnen frisch, fröhlich und frei (Nein, die heißen nicht so) in die große weite Welt gezogen. Mit großen Idealen im Kopf und Tatendrang im Herzen hatten wir an der Grenze von Nicaragua das Gefühl, dass das ganz schön teuer ist und waren zur Rückkehr in die traute Heimat gezwungen.

Aber "back to the beginning". Unser erstes Ziel war der Norden Kolumbiens, genauer gesagt das große Karibikstädtchen Cartagena, das für schöne Strände, lebenslustige Bewohner und viel Tourismus bekannt ist. All diesen Gerüchten wurde Cartagena in unseren Augen gerecht! Ob wunderschöne Sonnenuntergänge am Strand, singende Taxifahrer oder Stadtteile, die vom "american style of life" geprägt waren, hier fühlten wir uns wohl. Um ehrlich zu sein, bei all der Liebe zu der kolumbianischen Traditionalität und Unabhängigkeit, manchmal ist ein bisschen Internationalismus ganz abwechslungsreich und angenehm.

In Cartagena besuchten wir den sogenannten Schlamm-Vulkan, der als einmaliges Erlebnis und Touristenabzocke zugleich eine bittersüße Erfahrung bleiben sollte. Ähnlich verhielt es sich mit dem Besuch der "Rosenkranzinseln". Wie bei vielen anderen Erlebnissen, die ich auf meiner Reise noch erleben sollte, sage ich: "Ich bin froh es gemacht zu haben, würde es aber gleichzeitig nie wieder tun."

Nach fünf Tagen hatten wir genug von der schönen Karibik und begaben uns direkt in den Großstadtdschungel von Panama-City, das man auch gerne als das Miami von Zentralamerika bezeichnet. Auch diesen vorauseilenden Ruf, kann ich nur bestätigen. Hohe und moderne Gebäude, der weltberühmte Panama-Kanal und Einkaufsstraßen mit sämtlichen amerikanischen Marken der Welt. Ja, es ist unbestreitbar und offensichtlich, dass  die Vereinigten Staaten eine Menge Einfluss auf die zentralamerikanischen Staaten ausübten und aktuell noch ausüben. Zum Beispiel zahlt man fast immer in Doller. Die Staatsflagge enthält Sterne und ist mit den Farben Blau, Rot und Weiß koloriert, und die Bewohner sprechen ein beeindruckend gutes Englisch. Über den Grund werden ich in den nächsten Berichten Vermutungen anbringen.

 Nach zwei Tagen hatten wir dann genug von dieser Hauptstadt und uns verschlug es in das wesentlich ländlichere Dorf Boquete. Nun, jetzt ist natürlich die Frage, was uns zu diesem Ort geführt hat. Die Antwort hat vier Buchstaben und lautet "Kaffee". Hier wurde jahrelang der beste Café der Welt angebaut, bis einige Tunichtgute in Fernost auf die Idee kamen Katzen und Elefanten mit Kaffeebohnen zu füttern und dann deren Kot zu trocknen, daraus Café zu brühen und das Ganze dann zu trinken. Naja, jetzt belegt Panamá die Plätze nach der Nummer eins.

Interessanter Fakt: Panama ist das einzige Land, in dem der Café-Vertrieb nicht monopolisiert wurde. Die Kolumbianer trinken zum Beispiel grottenschlechten Café, da ihre guten Bohnen zu uns (für einen Spottpreis) exportiert werden. In Panama lästert man auch gerne über die großen Firmen, die schlechten Kaffee vermarkten. "Nescafé" bedeutet ihrer Meinung nach: "No es café."

Ich habe in Panama viel Café getrunken und muss sagen: "Es stimmt!" Die Brühe die ich mir morgens in Kolumbien reinzwinge hat mit Qualitätskaffee nichts zu tun. Aber zum Glück gibt es ja die gute alte "Sternenkäfermethode"... Mit genügend "flavour" bekommt man doch alles, naja, lecker.

Der Besuch in Boquete war eines meiner persönlichen Highlights der Backpacking-Urlaubs und wird mir immer in Erinnerung bleiben.

Danach steuerten wir die Insel "Bocas del Toro" an, welche sich an der Nordküste befindet. Dort verbrachten wir zwei "Strandtage" um uns dann zur nahegelegenen Grenze von Costa-Rica aufzumachen.

Im Großen und Ganzen muss ich sagen, dass mir Panama nur Streckenweise gut gefallen hat. Und ehrlich gesagt glaube ich nicht wirklich, dass der Janosch schon mal hier war...

Soviel zum ersten Teil meines Berichtes. Der nächste Teil der Ilias folgt in baldiger Bälde...

p.s. Meine Kamara ist verloren gegangen. Daher kann ich euch keine Bilder zur Unterstützung eurer Vorstellungskraft geben...




Samstag, 26. Oktober 2013

Geburtstag und Meer

Cumpleaños feliz
te desamos a ti!

Mit diesen harmonisch-stimmigen Zeilen wird hier, in Kolumbien traditionell, dass neu begonnene Lebensjahr eingeläutet. Generell kann man forsch behaupten, dass hier solche Traditionen wie Geburtstag ein ganz anderen Stellenwert genießt: So wurde in Windeseile, während ich in der Dusche war, mein Zimmer mit Luftschlangen und Luftballons umdekoriert, sodass ich in der alltäglichen Schlaftrunkenheit, erstmal "darauf klar kommen musste". 

Als ich dann meinen Personalausweis etwas genauer beobachtete, viel es mir wie "Schuppen von den Augen". (Verzeiht, dass ich heute so viel Umgangssprache verwende. Ich muss zugeben, dass mein Spanisch, immer mehr dialektale Färbungen annimmt. So werde ich immer mehr zu einem wahren "Paísa", was mit einem Pfälzer in unseren heimatlichen Gefilden zu vergleichen wäre.)

Zurück zur Situation. Irgendwann macht älter werden ja bekanntlich keinen Spaß mehr. Aber die Kolumbianer übertreiben, da meines Erachtens schon. Bis vier Tage nach dem eigentlichen Ehrentag, wurde mir noch gratuliert und vorgesungen.

Aber nach all' dem Verdruss muss ich doch sagen, dass ich mich sehr über die ganze Aufmerksamkeit gefreut habe. Besonders meine Schüler der 10A haben mir ein ganz hervorragendes Geschenk bereitet, was mich wirklich sehr gefreut hat. Ich habe einfach fantastische Schüler.


Nun aber zur ernsthafteren Themen. Das kolumbianische Bildungssystem. So verwirrend, so anders.
Ein Schüler der 10 Klasse, hat hier in der Regel 18 verschiedene Unterrichtsfächer (Dabei sind, Philosophie, Pädagogik usw.). Die Idee dahinter ist, dass die Schüler erst recht breit ausgebildet werden, um sich danach in der Uni spezialisieren zu können.

Mit diesem Gedanken kann ich mich generell anfreunden, muss aber sagen, dass bei einigen Fächern mehrfacher Unterricht pro Woche fast unersetzlich ist. So können die wenigsten Kolumbianer eine, geschweige denn eine zweite Fremdsprache.

Oft liegt das auch an fehlendem Interesse. Kolumbien ist ein Entwicklungsland und daher haben die Leute oft einfach nicht das Geld um zu reisen und andere Länder zu besuchen.


Hervorragend finde ich nach wie vor das Projekt mit den Straßenkindern. Dieses ist sowohl für die Schüler als auch die Kinder von größtem Wert. Ein Projekt wie dieses fehlt meines Erachtens in Deutschland. Sicherlich haben wir nicht so viele Straßenkinder, jedoch könnte ich mir bei uns eine adaptierte Variante im Zuge der Interkulturellen Arbeit vorstellen. Das, glaube ich, würde sich auch sehr positiv auf die allgemeine Integrationspolitik auswirken.

Kommen wir nun zur Geographie Kolumbiens. Im Norden Südamerikas gelegen, hat es sowohl eine große Pazifikküste, wie eine Karibikküste. Die Letztere habe ich besucht. In der Touristenstadt Santa Marta, hat es mir nicht so gut gefallen, da die Strände doch recht vermutzt waren und man doch erstaunlich viel Industrie für einen Ferienort findet. Hier ist touristisch gesehen, noch viel Potential. Deshalb bin ich in das ehemalige Fischerdorf Taganga weiter gezogen, dass zwar jetzt ein Touristenort ist, jedoch seinen Charm behalten hat. Hier hat man Ruhe, schöne Natur und sehr leckeres Essen. Der Fisch springt nahezu aus dem Meer auf den Teller.

Neben einem Tauchlehrgang war ich einen Tag im atemberaubenden Tayrona-Nationalpark. Unglaublich. Unberührte Natur ohne jegliche Verschmutzung. Seht selbst.









Mittwoch, 18. September 2013

Meine Schule - Zwischen Uniform und Zungenpiercing

Hallo liebe Leser,
ich hoffe sehr, dass ich euch nicht langweile und werde weiterhin versuchen spannende Informationen an der richtigen Stelle mit ironischen Kommentaren zu untermalen. Achja, und verzeiht die provokante Überschrift, aber ihr wisst ja... Sex sells!

Wie versprochen, soll dieser Bericht ausführlicher über die Schule gehen, an der ich kurz nach Beginn meiner Reise  angefangen habe zu hospitieren und zu unterrichten.
Eine idyllische Schule


Die Escuela Normal Superior María Auxiliadora, an dieser Stelle möchte ich mal erwähnen wie mich seit Ankunft in diesem Land die Namensvergabe zunehmend hart auf die Probe stellt, denn die Kolumbianer lieben Doppelnamen und als wäre das nicht schon genug, erhält jedes Neugeborene nach dem Gesetz sowohl den Nachnamen des Vaters, als auch den der Mutter. Dies, und meine Unfähigkeit Namen Gesichtern zuzuordnen haben mich auch schon des öfteren in unangenehme Situationen gebracht.

Nun aber zurück zum Thema. Die oben genannte Schule gilt als eine der besten Schulen in der Region Antioquia, welche mit einem Bundesland in unserer Heimat zu vergleichen ist. Der Namensteil "Normal" verrät uns, dass es sich hierbei um eine Schule mit pädagogischer und sozialer Ausrichtung handelt. Dies spiegelt sich darin wieder, dass es Projekte, wie "Patio 13" gibt, das es sich zur Aufgabe macht Straßenkindern und solchen aus ärmeren Gebieten ein edukatives Nachmittagsangebot zu ermöglichen. Dieses Projekt wird immer von den Klassen 8, 10 und 13 durchgeführt.

Zwölftklässler


Mittlerweile haben sich auch die Schüler an mein doch so andersartiges Aussehen gewöhnt und starren mich nur noch an, wenn sie grade nichts anderes zu tun haben. Aber ein bisschen anstrengender als das angestarrt werden, ist das übervorsichtig behandelt werden von den Erwachsenen.

Aus meinen Memoiren:
An diesem besagten Freitagnachmittag, an dem ich zum ersten Male an dem Projekt für Straßenkinder partizipieren sollte, begab es sich, geboren aus missverständlicher Kommunikation, welche mir, gelinde gesagt, auf diesem Fleck der Erde nicht gerade untypisch zu sein erscheint, dass ich fälschlicherweise zu einem, doch eher als ein bisschen gefährlicher eingestufter Ort begeben habe, was im Nachhinein als untragbar und unverantwortlich abgestempelt wurde, sodass es doch viel sicherer sei, wenn ich, der ungefähr einen Kopf größer und zwanzig Kilo schwerer ist als alle anderen Kolumbianer, aus Schutzgründen an einen sichereren Ort versetzt werde und man lieber die Klasse 13A, die zufälligerweise nur aus Mädchen besteht, an diesen sagenumwobenen Ort der Gefahr schickt, damit ich auch ja am Ende unverletzt bleibe und man zur Krönung für mich entscheiden kann, dass ich doch besser auch noch mit dem Bus zur Schule fahren solle, da ich ja unterwegs überfallen werden könnte, was mir natürlich auch als äußerst sinnvoll erscheint, da ich nun in voller Bequemlichkeit und Sicherheit den Achtklässlerinnen, welche mutterseelenallein das unbewohnte und menschenleere Gebiet vor der Autobahn überqueren, aus dem Bus zuwinken kann, wohlen Gewissens, dass alle Personen angemessen geschützt sind und ich sie pünktlich zu meinem Deutschunterricht erwarten kann.

Um die Sache aufzupeppen habe ich versucht diese Erinnerung im Kleist´schen Novellenstil zu formulieren. Falls es mir Euren Erachtens nicht gelungen sein sollte, könnt ihr mir das natürlich gerne mitteilen.

Jetzt aber wirklich zurück zur ernsthaften Berichterstattung.

Die Normal ist eine Schule, die nach beenden der Schulzeit (das sind hier 11 Jahre) den Schülern ein praktisch-orientiertes Studium bis zu 13. Klasse anbietet, dass sich stark auch Pädagogik und Didaktik konzentriert. Diese Kurse und Praktika können sich die Studenten dann später in der Universität anrechnen lassen.

Nun kommt der Teil, auf den sich ein Lehrer natürlich nicht freut, die Beurteilung der Schüler.
Vorweg ist zu sagen, dass hier in der Schule auf zwölf Mädchen ungefähr ein Junge kommt. Die Schuluniform ist bis zur 11. Klasse Pflicht. Auffällig ist, zumindest für mich, dass sich viele Jugendlichen hier sehr früh und zahlreich piercen und tätowieren lassen. Auch der Kleidungsstil, wenn ich die Schüler manchmal nachmittags in der Stadt treffe, ist grade bei den jungen Mädchen sehr erwachsen. Genauso auffällig ist, dass es hier sehr viel junge Eltern gibt, die oft noch gar nicht volljährig sind.

Das passt natürlich nicht mit dem Konzept der Schule zusammen, da die Administration ausschließlich in den Händen der Nonnen liegt.

Ansonsten genießt an dieser Schule die Sprache Deutsch einen sehr großen Stellenwert und wird in fast allen Jahrgangsstufen unterrichtet. Natürlich auch von mir.
Huch! - Wo kommt der denn her?

Mit diesem plumpen Ende verabschiede ich mich von euch, bis zum nächsten Mal!

Donnerstag, 29. August 2013

Alltag und andere Begebenheiten

Seit dem letzten Beitrag sind nun einige Tage vergangen, was aber keinesfalls den Stillstand meiner Aktivitäten bedeutete. 

Noch haben sich die Kolumbianer meines Heimatdorfes Copacabana (Nein ich bin (noch) nicht in Brasilien) nicht so ganz an mich gewöhnt, - Mir wurde erklärt: "Einmal Gringo, immer Gringo" - lassen mich das aber keinesfalls durch fehlende Höflichkeit oder Hilfsbereitschaft spüren. 

Mein Spanisch ist zwar noch alles andere als gut, jedoch komme ich mittlerweile mit mittelprächtigem Erfolg über die Runden. (In der größten Not hilft immer lächeln und zugeben, dass man nichts versteht)

Auch mein "Alltag" in der Schule (über die ich im nächsten "Post" ausführlicher berichten werde) hat begonnen und nimmt langsam fahrt auf. 

In diesem Post möchte vielmehr auf meine Erfahrungen mit Kultur, Alltag und Menschen eingehen.

An dem Gerücht, dass man hier spät aufsteht, gemächlich arbeitet, um dann lang in die Nacht reinzufeiern ist meinen Erfahrungen nach nichts dran. Hell wird es um 6 Uhr, und zeitgleich beginnen die Hunde zu bellen, die Hähne zu krähen und die Straßenverkäufer mit dem Mikrofon ihr frisches Obst anzupreisen. - Empfehlen kann ich hier nur die frisch gepressten Fruchtsäfte, die für wenig Geld zu erwerben sind. Ein Genuss! -

Wie eben erwähnt, gibt es hier viele frei umherlaufende Hunde, die leider nicht immer ausreichend versorgt werden. Das führt dazu, dass diese die rausgestellten Mülltüten aufreißen und nach Nahrung durchforsten. So kann die "Calle" oder "Carrera" am Morgen einen wirklich unästhetischen Anblick bieten.

Dunkel wird es aufgrund der geographischen Lage schon gegen halb 7 Uhr. Dennoch geht das Geschäft für die Krämerläden und Supermärkte weiter, bis manchmal in die Nacht hinein. "Fiestas" gibt es meinen Beobachtungen nach eher am Wochenende, wobei das in Medellín vermutlich anders aussehen wird.

Interessant ist auch, dass die Straßen innerhalb von 6 Kategorien eingeteilt werden, welche stellvertretend für den "Wohlstand" stehen sollen. Somit bekommen Bewohner sozial schwächerer Bezirke Preisnachlässe und Gratiseintritte verschiedenster Art. Es scheint eine kolumbianische Antwort auf Gerechtigkeitsfragen zu sein.

In den größeren Einkaufszentren der Großstädte, sind die Preise allerdings fast "europäisch", was darauf schließen lässt, dass es auch hier ein relativ weit geöffnete Schere zwischen arm und reich zu geben scheint, da diese ständig von konsumfreudigen In- und Ausländern gefüllt sind.

Insgesamt scheint im Moment unter den Studenten die Hölle los zu sein, da es wohl Bestrebungen gibt die Universitäten zu privatisieren. Dies führt zu vielen Streiks und Vorlesungsausfällen. Allen Anschein nach wird sogar das ganze Semester abgebrochen und, das Schlimmste, die Studenten bleiben auf der Strecke und bekommen die Semestergebühren nicht erstattet. 

Traurigerweise scheint dies kein unübliches Phänomen zu sein. Es gibt wohl das ganze Jahr über immer wieder Vorlesungsausfälle aus Streikgründen. - An dieser Stelle kann man für die akademische Freiheit in Deutschland wirklich dankbar sein! -

Man könnte denken, damit reicht es jetzt aber auch. Falsch. Zusätzlich streiken auch noch die LKW-Fahrer und blockieren die Straßen. Die Infrastruktur in Copacabana ist damit größtenteils lahmgelegt, da der Zugang zu Metro und Autobahn versperrt ist.
Hoffentlich gibt es bald eine Einigung in der Tarifdiskussion, damit es wieder heißt: "Vamos Colombia"
Äußerst auffällig ist die katholische Prägung dieses Landes. In Deutschland ist es am Sonntag schwer genug nur eine einzige Messe adäquat zu füllen, sofern nicht gerade Weihnachten ist. 

Während es in Kolumbien bereits in kleineren Dörfern 8 Messen am Sonntag in nur einer der vielen Kirchen gibt, die alle randgefüllt die Generationen mit einander vereinen.

Ansonsten habe ich nur noch den Botanischen Garten in Medellín besuchen dürfen, welcher ein Teil der überwältigenden Tier- und Pflanzenwelt Kolumbiens darstellt.
Ein Baby-Leguan versucht sich zu tarnen...Erfolglos!


 




Dienstag, 20. August 2013

Kolumbien - Die Anfänge...

¡Bienvenidos! zu meinem Blog. Beginnen werde ich mit einem kleinem Zitat, das mir zwei gute Freunde mit auf meine Abenteuerreise gegeben haben:

"Wenn man auf ein Ziel zugeht, ist es äußerst wichtig, auf den Weg zu achten. Denn der Weg lehrt uns am besten, ans Ziel zu gelangen, und er bereichert uns, während wir ihn zurücklegen."
- Paulo Coelho, Auf dem Jakobsweg -

In der Hoffnung, dass mein längerer Aufenthalt in Kolumbien solch ein bereichernder Wegabschnitt ist, und  sich das Niveau meiner Beträge zumindest latent an der Größe Coelhos orientiert wäre es mir eine außerordentliche Freude, wenn zumindest hin und wieder jemand in diesen Reisebericht hereinschnuppert und indirekt an meinen Erfahrungen teilhaben kann.

Nach 18 Stunden gutem Service bin ich am Freitag endlich in der gigantischen Hauptstadt Kolumbiens (Bogotá), mit seinen fast 9 Millionen Einwohnern, angekommen. Glücklicherweise wurde ich von einer mir bekannten kolumbianischen Familie direkt an nach der Gepäckausgabe mit den Worten: "Welcome to the jungle" begrüßt. 

Im wahrsten Sinne des Wortes wäre ich, auf mich allein gestellt, direkt nach dem Betreten des Flughafen-Ausgangs verloren gewesen...

Aber dank Hilfe der überaus freundlichen  und hilfsbereiten Ortskundigen, gelang es ohne Hilfe von Macheten, aber mit viel Einsatz der Hupe den Bogotá immanenten Verkehrsregeln zu trotzen, und sicher in der Wohnung anzukommen.

Dort blieb ich auch eine Nacht, um am nächsten Tag erst die beiden verträumten Dörfer Cota und Chija zu besuchen, schnell eine "Empanada" zu verspeisen und ab in den Flieger nach Medellín zu springen. 
Der Ausblick von meinem neuen Zuhause

Auch hier wurde ich von meiner Gastfamilie abgeholt, überschwänglich freundlich begrüßt, um dann immer mehr festzustellen, dass ich dringend mehr Spanisch lernen muss, da ich sonst bei schnellerem Gesprächstempo keine Chance mehr habe auch nur  den Sinn zu entnehmen.

Zur Krönung der fantastischen Anfangszeit, durfte ich am Sonntag mit auf die Pferdefarm meiner Gastfamilie, welche in den Bergen Medellíns liegt. Ein unfassbares Erlebnis, dass mit gemeinsamen Barbecue seinen Abschluss gefunden hat.
Der Schimmelreiter von Kolumbien?